1. Wo wird Olivenöl am besten gelagert?
Die größten Feinde eines Olivenöls sind Licht, Luft und Wärme. Deswegen lagerst du es am besten wie einen guten Wein, fest verschlossen an einem kühlen und dunklen Ort – im Keller oder in der Speisekammer zum Beispiel (zwischen 10 und 20 °C).
Für den täglichen Gebrauch in der Küche kannst du das Öl einfach in eine Karaffe, ein Ölkännchen oder eine gebrauchte dunkle Olivenöl Flasche umfüllen. Vermeide es aber diese dann offen, neben dem Herd oder auf der Fensterbank stehen zu lassen.

Bei niedrigen Temperaturen wie im Kühlschrank flockt Olivenöl naturgemäß aus und erstarrt umso mehr, je kälter es wird. Das bedeutet keine Qualitätsminderung des Öls, sondern ist vielmehr ein Zeichen, dass die natürlichen Wachse noch darin enthalten sind. Auf Zimmertemperatur erwärmt, lösen sich die Flocken rasch wieder auf.
2. Wie lang ist Olivenöl haltbar?
Bei guter Lagerung ist hochwertiges Olivenöl mehrere Jahre haltbar. Es verliert mit der Zeit langsam seine wertvollen Inhaltsstoffe und wird ranzig. Im Gegensatz zu einem guten Wein wird es also mit der Zeit schlechter anstatt besser.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eher als eine Richtlinie zu sehen und beträgt in der Regel zwischen 12 und 24 Monaten – meist 18 – nach Abfüllung. Besser ist es zusätzlich den Erntezeitpunkt zu wissen. Denn das Öl kann auch schon vor der Abfüllung mehrere Jahre in einem Edelstahlkanister gelagert worden sein.

Ungefähre Haltbarkeit von Olivenöl bei unterschiedlicher Lagerung:
- warm, offen im Sonnenlicht: wenige Tage
- warm, offen, lichtgeschützt: mehrere Wochen
- warm, lichtgeschützt, luftgeschützt: mehrere Monate
- kühl, lichtgeschützt, luftgeschützt: mehrere Jahre
Quelle: Oelea.de
Eine Ausnahme davon bildet naturtrübes Olivenöl, bei dem auf die teure Filtrierung verzichtet wurde. Es ist viel weniger lang haltbar. Das liegt an den darin enthaltenen Schwebstoffen (u.a. Olivenreste, Fruchtwasser, Enzyme), die wie ein Brandbeschleuniger bei der Zersetzung des Olivenöls wirken. Du solltest deshalb ein unfiltriertes Olivenöl innerhalb von 1 bis 3 Monaten aufbrauchen.
Meine Empfehlung für lange Haltbarkeit:
3. Darf Olivenöl zum Braten und Frittieren verwendet werden?
Grundsätzlich ist Olivenöl entgegen der weitläufigen Meinung mit das beste Öl zum Anbraten oder Frittieren. Denn hochwertiges, extra natives Olivenöl kannst du wunderbar bis zu 220 °C erhitzen.

Das liegt zum Einen an der oxidationsfeindlichen Zusammensetzung (die Verbrennung ist eine klassische Oxidation) von ganz vielen einfach und wenigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Olivenöl. Zum anderen schützen die vielen Antioxidantien, die in den sekundären Pflanzenstoffen enthalten sind zusätzlich vor der Zersetzung durch das Anbraten.
Wenn man Olivenöl stark erhitzt, werden mit der Zeit die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört und es verliert seinen typischen Geschmack. Man kann jedoch nach dem Braten mit Olivenöl noch einen Schuss frisches Öl über das fertige Essen geben, damit die positiven Stoffe und der gute Geschmack mit dabei sind.
Erhitze niemals trübes, also unfiltriertes Olivenöl über 80 °C! Sonst verbrennen die darin enthaltenen Schwebstoffe und es können kanzerogene (krebserregende) Substanzen entstehen.
Lies hier weiter, wenn du alles zum Braten mit Olivenöl wissen möchtest.
4. Woran erkennst du ein gutes Olivenöl?
Es sollte angenehm fruchtig und nach frischen Oliven riechen und auch schmecken. Eine gewisse Bitterkeit und Schärfe im Abgang dürfen auch nicht fehlen. | |
Es ist filtriert, also nicht naturtrüb. Außer es ist frisch von einer Olivenmühle. | |
Es ist auf dem Etikett ersichtlich, dass es von der aktuellen Ernte stammt. Diese findes immer um den Jahreswechsel herum statt. | |
Es ist ein Olivenöl mit dem Zusatz “nativ extra” (naturbelassen von besonderer Qualität). Das ist die höchste Qualitätsstufe von Olivenöl. | |
Wenn auf dem Etikett steht: "Eine Mischung verschiedener Olivenöle aus der EU" oder "(...) aus der EU und Nicht-EU", dann bitte skeptisch werden. Achte auf sortenreine Olivenöle oder Variationen, bei denen die Herkunft klar ist. | |
Der Anteil an freien Fettsäuren (FFA) sollte 0,8 % nicht überschreiten. Sehr gute Öle kommen sogar unter 0,5 % und Spitzenöle unter 0,2 %. | |
Siegel können auf ein gutes Olivenöl schließen lassen (z.B. Bio, geschützte Ursprungsbezeichnung und die geschützte geographische Angabe). | |
Gewinner von Olivenöl-Wettbewerben sind auch eine gute Wahl. | |
Der Behälter sollte luftdicht und lichtgeschützt sein sowie keine Stoffe in das Öl abgeben, wie es z.B. Kunststoffbehälter tun. | |
Ein gutes und fair hergestelltes Olivenöl sollte meiner Meinung nach zwischen 10,- und 40,- Euro/Liter kosten, je nach Herstellungsland und Gebindegröße. |
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Olivenöl Shop5. Warum ist Olivenöl so gesund?
Wissenschaftliche Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass die mediterrane Ernährung vorbeugend gegen allerlei Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Krebs und Diabetes ist. Außerdem senkt Olivenöl das “böse” LDL-Cholesterin und lässt das “gute” HDL-Cholesterin in Ruhe.
Natürlich ist der Genuss von Olivenöl allein kein Allheilmittel. Wichtig sind ebenso eine ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung. Die so genannte Mittelmeerkost wird von der Forschung heute als ideale Ernährungsform angesehen. Sie besteht aus variationsreichen pflanzlichen, wenig verarbeiteten, regionalen und saisonal frischen Lebensmitteln, wenig Fleisch, Fisch und Milchprodukten sowie Olivenöl als Hauptfettquelle.
Lies jetzt im Artikel Olivenöl & Gesundheit weiter, wenn du alles darüber wissen möchtest.

6. Welche Wirkung hat Olivenöl auf die Haut?
Die natürlichen Antioxidantien im Olivenöl verzögern die Zellalterung durch den Schutz vor Lichtschäden und tragen außerdem zur Sauerstoffversorgungbei. Die Anwendung von Olivenöl auf der Haut wirkt also straffend, hält sie elastisch und ist vorbeugend gegen Falten und Sonnenbrand.
Wenn deine Haut trocken ist und spannt, dann kann Olivenöl sie wieder weich machen. Nach dem Duschen auf Gesicht und Körper aufgetragen schützt es vor allem im Winter vor Austrocknung.
Vitamin E und das Oleocanthal wirken im Olivenöl entzündungshemmend, auf die gleiche Weise wie Aspirin und Ibuprofen. Deswegen kannst du es auch zur unterstützenden Behandlung von Pickeln, Akne, Sonnenbrand anderen Hautausschlägen anwenden.
Diese Tipps sind keine ärztliche oder pharmazeutische Beratung. Deswegen solltest du bei akuten Beschwerden immer einen Arzt oder Apotheker aufsuchen.
7. Warum ist Olivenöl gut für die Haare?

Die gesundheitsförderlichen Eigenschaften von Olivenöl gelten natürlich auch für die Kopfhaut und die Haare. Es kann also auch bei trockener Kopfhaut und spröden Haaren angewendet werden. Ja sogar das Haarwachstum soll hochwertiges Olivenöl fördern.
Bei schuppiger und trockener Kopfhaut einmassiert lindert es Juckreiz und fühlt sich sehr angenehm an. Es führt allerdings auch zeitweise zu fettigen Haaren.
Für konkrete Anwendungsbeispiele habe ich zwei gute Artikel gefunden:
- BLONDBLOG: Dort erfährst du was Olivenöl bei brüchigen und trockenen Haaren bewirkt, wie du eine Olivenöl Haarkur selbst herstellst und auch 3 Gründe gegen die Haarpflege mit Olivenöl.
- erdbeerlounge: Dort wird unter anderem erklärt, wie Olivenöl das Haarwachstum mit der Inversion Method anregen kann.
8. Warum solltest du aufpassen, wenn auf dem Etikett “kaltgepresst” steht?
Heutzutage gibt es weder Heißpressungen noch werden die Oliven mehrmals gepresst.
Die “Erste Kaltpressung” beim Olivenöl war vor über hundert Jahren noch ein Qualitätsmerkmal. Damals gab es nach der ersten Pressung noch mehrere weitere. Zum Schluss wurde dann der Olivenbrei mit heißem Wasser übergossen, damit der letzte Rest vom Öl auch noch heraus kam.
Ich persönlich bevorzuge Olivenöle aus der “Kaltextraktion”. Dabei werden nämlich moderne Verfahren zur Olivenölgewinnung angewendet, die erstens viel hygienischer sind und zweitens unter Luftausschluss geschehen. Dazu gehören das Zentrifugieren des Breis oder die Perkolation (Heraussickern).
Alle Verfahren dürfen sich laut EU-Vorgaben nur “kalt” nennen, wenn sie während des gesamten Herstellungsprozess die Temperatur von 27 °C nicht überschreiten. Qualitätsproduzenten versuchen sogar unter 25 °C zu bleiben. Auf Kosten der gewonnen Ölmenge erhöhen sie so die Qualität.
9. Wer hat das Olivenöl erfunden?
Wer und wann genau das erste Mal Olivenöl aus Oliven gepresst hat ist leider nicht überliefert. Durch einige historische Funde lässt sich die Spur aber ein bisschen zurückverfolgen:
Fossiler Blattabdruck Olivenbaum
- Alter: 54.000 Jahre
- Fundort: Insel Thira, griechische Inselgruppe Santorin
Älteste Olivenkerne
- Alter: 8.000 Jahre v. Chr
- Fundort: israelisches Gebirge Karmel, Nahal Zehora
Erstmalige Kultivierung Olivenbaum
- naher Osten vor 6.000 Jahren
- auf Kreta vor 5.500 Jahren

Ich danke dir außerordentlich fürs Lesen dieses Artikels.
Wenn er dir gefallen hat, teile ihn doch gern, bewerte ihn und lass mir ein Kommentar da. Dann bin ich hoch entzückt 😉
Dein Kevin Klamt
Lieber Kevin,
danke für diesen interessanten Artikel! Und ich war auch noch auf dem Stand, dass “kaltgepresst” gut ist, aber dass es mittlerweile eher “Kaltextraktion” heißt – da habe ich wieder etwas dazugelernt.
Übrigens: Tolle Website!
Liebe Grüße
Susanne
Hi Susanne,
danke für dein Kommentar. Freut mich, wenn du nun etwas mehr über Olivenöl weißt 🙂
Manchmal schreiben die Hersteller auch “kaltgepresst” auf das Olivenöl, obwohl es “kaltextrahiert” ist. Nur weil die Verbraucher so auf das “kaltgepresst” eingeschworen sind. Ich frag dann immer nochmal genauer nach.
Liebe Grüße
Kevin
Hallo Kevin,
deine Info über Olivenöl hat meine Fragen super, klar und verständlich beantwortet.
Vielen Dank
Inge
Hallo Inge,
danke für dein Kommentar. Es freut mich, wenn ich dir helfen konnte 🙂
Herzliche Grüße
Kevin
Hallo Kevin,
Ich sage einfach super deine Informationen. Selbst ich als Grieche habe mich gefreut von diesen tollen und sehr lehrreichen Informationen zu profitieren.
Grüße Stavros
Hallo Stavros,
sehr gern 🙂
Herzliche Grüße Kevin